«Sind die Projektleiter happy, bin ich es auch»
Fehlermeldungen auf den Grund gehen, Firewalls prüfen, Webserver aufbauen: Bei diesen Aufgaben ist das Know-how von Lamia Kölemen gefragt. Die Systemtechnikerin arbeitet gerne strukturiert und legt, wenn nötig, auch mal eine Nachtschicht ein.
Wie sieht der Arbeitsalltag einer Systemtechnikerin aus?
Das ist sehr unterschiedlich. Manchmal unterstütze ich bei internen Aufgaben, manchmal helfe ich bei Kundenprojekten mit, damit unsere Mitarbeitenden schneller ans Ziel kommen. Fehlermeldungen gehe ich oft mit Recherchen auf den Grund. Zudem bin ich bei internen Verbesserungen involviert, damit beispielsweise die Firewall technisch einwandfrei und sicher ist oder die Laptops auf dem neusten Stand sind.
Ist deine Expertise in gewissen Situationen besonders gefragt?
Viele Kundinnen und Kunden arbeiten zuerst innerhalb ihrer Firma mit dem ERP und möchten die Nutzung dann aufs Internet ausweiten, damit das System von extern erreichbar ist. In diesem Fall baue ich einen Webserver auf oder bespreche mit dem IT-Verantwortlichen die passende Lösung, die wir dann vorbereiten, terminieren und umsetzen.
Inwiefern verändern neue Technologien oder neue Abacus-Produkte deine Arbeit?
Abacus verbessert sich laufend und bringt neue Produkte auf den Markt. Die vorhandenen Dokumentationen veralten und müssen beispielsweise neu geschrieben werden. Auch teste ich neue Produkte und erkläre Mitarbeitenden die Funktionsweise. Ich muss also immer auf dem neusten Stand sein.
Welche Aussage hörst du kundenseitig am häufigsten?
Es ist ein breites Spektrum an Aussagen, aber der wohl häufigste Satz ist: «Abacus funktioniert nicht». Für die Betroffenen spielt es keine Rolle, was die Fehlermeldung ist – Hauptsache, das System funktioniert wieder. Manchmal lässt sich das Problem rasch und einfach beheben, zum Beispiel mit dem Löschen des Speichers. Doch es gibt auch grössere Themen, bei denen ich stundenlang nach der Ursache suche und prüfe, ob es wirklich an Abacus liegt oder nicht eher am Virenschutz oder an der Firewall.
Muss immer alles schnell gehen?
Es kommt auf die Person an (lacht). Man spürt schon beim Lesen der Mail oder beim Anruf, wer sich eine schnelle Lösung wünscht oder wer etwas entspannter ist.
Welche Aufgaben motivieren dich?
Das klingt vielleicht banal, aber mich motivieren Aufgaben, bei denen ich weiss, am Schluss funktioniert es wieder, wenn ich das und das mache. Oft sind es Routine-Arbeiten, bei denen ich mit einer Checkliste organisiert auf ein Ziel hinarbeite.
Mit welchem Mindset, mit welcher Strategie gehst du anspruchsvolle Tasks an?
Bei grösseren Projekten recherchiere ich zuerst immer in unserem Wiki oder bei Abacus. Auch erstelle ich gerne eine Checkliste. Bin ich irgendwo unsicher, tausche ich mich mit einem Kollegen aus und nehme allfällige Inputs auf. Im Meeting informiere ich den Kunden, gemeinsam gehen wir die Checkliste durch und dann terminieren wir die Umstellung.
Welche besondere Kundeninteraktion bleibt dir in Erinnerung?
Etwas Konkretes kommt mir nicht in den Sinn. Manchmal gibt es stressige Situationen und ich blieb auch schon länger wach, um etwas zu regeln. Bei einem internen Projekt war ich auch schon mal bis zwei Uhr nachts wach und am nächsten Morgen wieder zeitig hier, um sicherzustellen, damit das System bei allen einwandfrei funktioniert.
Das bleibt bestimmt deinem Team in Erinnerung! Welche Rückmeldung macht dich glücklich?
Auf alle Fälle Anerkennung. Es gibt Mails oder Telefonate, in denen sich die Leute total glücklich äussern über ganz kleine Dinge. Diese Wertschätzung ist schön.
Wann ist ein Projekt aus deiner Sicht gelungen?
Zum einen, wenn die Kunden zufrieden sind, zum anderen, wenn ich intern ein positives Feedback von den Projektleitern erhalte. Sie sind ja für ihre Projekte und ihre Kunden verantwortlich und ich unterstütze sie bei der Umsetzung. Sind sie happy, bin ich es auch.
Gibt es besondere Lessons Learned, die du bei der bsb gemacht hast?
Ich bin direkt nach der Ausbildung zur bsb gekommen und man baut sich hier von Grund auf enorm viel Wissen auf. Das lässt sich nicht mit dem vergleichen, was man in der Schule lernt. Am Anfang war ich sehr streng mit mir und dachte, ich muss gleich alles können. Ich habe realisiert, ich darf es etwas lockerer angehen. Die Leute erkennen, wenn man sich anstrengt.
